Erfahrungsbericht

Mit der Idee eine kleine Auszeit vom Studium zu nehmen, Praxis Erfahrungen zu sammeln und dem Wunsch meine Englischkenntnisse zu verbessern, habe ich im Winter 2013 begonnen meinen Auslandsaufenthalt zu planen. Schnell war mir klar, dass ich möglichst den ganzen Sommer in einem englischsprachiges Land verbringen möchte. Nachdem ich auf ein zunächst spannendes Praktikumsangebot in den USA die Zusage erhielt, kümmerte ich mich in aller Eile um ein entsprechendes J1 - Arbeitsvisum… um dann zu bemerken, dass ich dies schon hätte viel früher tun sollen. So sind vom Tag der Zusage bis zum Erhalt des Visums etwas über 4 Monate vergangen. Dann ging es alles sehr schnell, sodass ich am Ostersonntag am 20. April bereits im Flugzeug saß.

Flughafen Boston

In Boston angekommen stellt ich sehr schnell fest, dass nicht alles so attraktiv war, wie es in meiner Vorstellung noch aussah. Neben Kommunikationsschwierigkeiten mit meinem direkten Vorgesetzten, bei dem ich dann auch die ersten 6 Wochen wohnen musste, organisatorischen Fehlleistungen der zuständigen Visumsagentur und finanziellen Engpässen durch viel zu spät erhaltenem Lohn, musste ich auch mit persönlichen Schwierigkeiten kämpfen. Die ersten 10 Wochen kann ich rückblickend nur als Katastrophe bezeichnen, die letztlich darin endete dass ich sowohl meinen Praktikumsplatz, als auch die damit zusammengehörende Wohnung aufgegeben habe - die wohl beste Entscheidung des Sommers!

Krash

In wenigen Tagen fand ich eine neue Wohnung, oder vielmehr eine Wohngemeinschaft: Die “Krash-Community”. Krash ist ein Wohnprojekt in dem gleichgesinnte Unternehmensgründer/Entrepreneure einen Platz zum Wohnen, Arbeiten und Vernetzen finden können. Nach zwei kurzen Interviews wurde auch ich dort willkommen geheißen. In dem wohl modernsten der fünf Häuser in Boston fühlte ich mich direkt wohl. Die vielen interessanten, intelligenten und zielstrebigen Menschen, die ich dort in den nächsten zwei Monaten kennenlernen sollte, ließen mich die anfänglichen Schwierigkeiten schnell vergessen.

Krash Family Dinner

Kurz nachdem ich in das Krashpad am Porter Square eingezogen bin, lernte ich auf einem der wöchentlichen “Family Dinner” - ein gemeinsames Abendessen dass jeden Sonntag in einem der Krashpads in Boston stattfindet - meinen neuen Arbeitgeber für den Rest des Sommers kennen. Tommy Ratia - CEO von Gapelia Inc - bat mich darum mit ihm und seinem Team an dem Projekt “Folio” zu arbeiten. Schon am Tag darauf besuchte ich die junge Firma in dem wohl bekanntesten shared-office-space Harvards, dem sog. “Harvard iLab”. In dem modernen, hellen und offen gestaltetem Gebäude fand ich einen Arbeitsplatz der zur Kommunikation und Kreativität anregte. Viele Stunden (manchmal auch Nächte) produktive Arbeit habe ich dort oder im Krashpad am Central Square in das Projekt “Folio” gesteckt.

Folio Meeting

Natürlich habe ich auch nette Menschen bei meiner ersten Praktikumsstelle kennengelernt, mit einem der anderen Praktikanten dort auch eine gute Freundschaft begonnen, trotzdem kann ich es nur noch einmal betonen wie wichtig es ist, so viele Menschen wie möglich kennenzulernen und sich mit ihnen regelmäßig zu unterhalten um die Fremdsprache zu verbessern, aber auch um verschiedenen Kulturen zu begegnen. Besonders in einer multikulturellen Stadt wie Boston, gibt es so viel spannendes zu entdecken.

Sportklettern

Neben netten Hauspartys, Barbecues und populären Sehenswürdigkeiten in Boston hatte ich auch die Gelegenheit zu reisen. Besonders spannend waren Manhattan und Brooklyn, sowie der Acadia Nationalpark in der Nähe der kanadischen Grenze.

Harvard Business School

MIT

Acadia National Park

Rückblickend war mein Sommer in Boston eine sehr wertvolle Erfahrung, die ich trotz der anfänglichen Schwierigkeiten jedem empfehlen kann. Das Hamburglobal Stipendium hat mir nicht nur ermöglicht zu reisen, sondern auch die unerwarteten finanziellen Schwierigkeiten zu überwinden. Danke!

Diesen Eintrag auf Twitter oder via E-Mail empfehlen und Flattrn, Danke!